Interoperabilität im Gesundheitswesen
Inhalt
Definition
Interoperabilität ist die Fähigkeit eines Systems, mit entsprechenden anderen Systemen unter Anwendung gemeinsamer Regeln und Standards zusammenzuarbeiten oder zu kommunizieren. Dabei muss beim Empfänger einer Nachricht ein identisches Verständnis über den Inhalt der Information erreicht werden, wie dies beim Sender der Fall ist. Für eine korrekte Umsetzung der Interoperabilität muss diese auf mehreren Ebenen innerhalb der Systeme beachtet werden.
Ebenen der Interoperabilität
Wichtige Ebenen der Interoperabilität im Gesundheitswesen sind die Struktur, die Syntax, die Semantik und die Organisation. Diese bilden in ihrer Gesamtheit ein Modell der Interoperabilität für IT-Systeme bei einem klinischen Leistungserbringer.
Ebene der Interoperabilität | Aufgabe und Inhalte | Standards im Gesundheitswesen |
Organisation | Systemübergreifende Workflows, Prozesse, Rollen, Berechtigungen. | *Frameworks: IHE-Profile |
Semantik | Gemeinsames und einheitliches Verständnis der Informationseinheiten. | *Klassifikationen, Taxonomien: ICD-10, OPS *Nomenklaturen: ATC, LOINC *Wertetabellen: in HL7 und DICOM |
Syntax | Informationseinheiten bzw. einzelne Daten in den Datenströmen. | *Formate: HL7 V2, DICOM, CSV, XML, JSON |
Struktur | Datenströme zum Austausch zwischen den einzelnen Systemen. | *Protokolle: TCP/IP, HTTP(S), SMTP, FTP *Anschlüsse: seriell, parallel *Bussysteme: USB, RS32, CAN, PCIe |
Bedeutung
Die Bedeutung von Schnittstellen und deren Fähigkeiten zu Interoperabilität sind ein entscheidender Aspekt bei klinischen IT-Systemen. Die Interoperabilität dieser Systeme in einem medizinischen Anwendungskontext ist notwendig, um die Versorgungsqualität zu verbessern und Patientensicherheit mittels digitaler Informationsverarbeitung sicherzustellen.